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Was ist IP und in welchem Verhältnis steht es zu Softwarelizenzen?

IP steht für «Intellectual Property», also geistiges Eigentum. Prinzipiell geht es also um das Eigentum an immateriellen Gütern. Die meisten Menschen haben sicherlich schon einmal von Urheberrechten, Patenten, Marken und Geschäftsgeheimnissen gehört. Dies alles sind verschiedene Arten von IP. Und auch Software fällt unter diese Arten geistigen Eigentums. Ist der Quellcode nicht frei zugänglich, stellt die Software ein Geschäftsgeheimnis dar. Darüber hinaus kann die Software auf einem patentierten Gerüst aufgebaut sein. Der Code selbst ist urheberrechtlich geschützt, und auch der Name der Software oder des Anbieters kann markenrechtlich geschützt sein. Softwarelizenzen umfassen also viele Aspekte geistigen Eigentums. Im Grunde handelt es sich dabei um eine rechtliche Vereinbarung zwischen dem Softwareanbieter und dem Nutzer, in der Rechte und Einschränkungen im Hinblick auf die Nutzung der Software geregelt sind.

Welche Tools und Strategien verwenden wir für die Verwaltung von Softwarelizenzen?

Für unsere Projekte verwenden wir hauptsächlich Softwarekomponenten, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen. Die daraus resultierende Software ist dann in der Regel proprietär. Wir müssen also sicherstellen, dass das Verbergen der Quelle erlaubt ist. Zu diesem Zweck nutzen wir ein zentrales Tool, das Projekte auf ihre Abhängigkeiten hin überprüft, wodurch wir mehr Informationen über Lizenzen und Schwachstellen erhalten. Durch die enthaltenen Lizenzen wissen wir, was wir mit dem Code tun dürfen und was nicht. Manchmal müssen wir allerdings auch proprietäre Software verwenden. Diese wird in den Projekten individuell verwaltet und die Nutzungsbedingungen werden durch separate Lizenzvereinbarungen mit den Anbietern geregelt.

Gibt es Richtlinien der Bundesregierung oder der Industrie, die befolgt werden müssen?

Die Schweizer Bundesregierung hat ein Bundesgesetz (EMBAG) erlassen, das vorschreibt, dass Software, die von oder für öffentliche Einrichtungen in der Schweiz entwickelt wird, als Open Source veröffentlicht werden muss, sofern sie nicht durch Rechte Dritter eingeschränkt ist oder Sicherheitsbedenken existieren. Diese Vorgabe entspricht dem Grundsatz «öffentliches Geld, öffentlicher Code». Im Hinblick auf die industrielle Praxis haben die Free Software Foundation und die Open Source Initiative jeweils eine Liste empfohlener Lizenzen herausgeben. Doch den derzeitigen Standard bildet die Linux Foundation mit SPDX, kurz für Software Package Data eXchange. Dieser offene Standard ermöglicht die Darstellung vollständiger SBOMs (Software Bills of Materials).

Open Source gewinnt immer mehr an Bedeutung. Welche Auswirkungen hat dies auf Softwarelizenzen?

Das Interessante an Softwarelizenzen ist, dass sie von ihren Urhebern nach Belieben definiert werden können. So schreiben immer mehr Entwickler Code mit einer entsprechenden Lizenz und laden ihr Projekt in ein öffentliches Repository hoch. Auch wenn es noch nie so viele verschiedene Lizenzen gab wie heute, werden die meisten Projekte unter einer kleinen Anzahl geprüfter Lizenzen veröffentlicht. Darüber hinaus ist das Bewusstsein für Rechte an geistigem Eigentum gestiegen, was auch der Grund dafür ist, dass eine ganz bestimmte Softwarelizenz so beliebt geworden ist.

Welche Lizenz meinst du genau?

Es ist die Lizenz, die sich nicht nur auf Urheberrechte und Marken, sondern auch auf Patente bezieht. Mehr darüber erfahrt ihr im Kurs zum Thema Softwarelizenzen!

Software Licenses

Möchtest du abschliessend noch etwas zu deinem Kurs über Softwarelizenzen sagen?

Dieser Kurs baut auf dem Kurs «IP Unveiled: A Journey Through our Information Society» auf, der einen umfassenden Überblick und ein tieferes Verständnis zum Thema geistiges Eigentum vermittelt, dessen Ursprüngen und wie es sich zu dem entwickelt hat, was es heute ist. Der Kurs über Softwarelizenzen ist also der zweite in einer Reihe von Kursen zum Thema geistiges Eigentum. Ein dritter Kurs, der in Kürze angeboten wird, stellt dann die Verbindung zwischen IP, Innovation, künstlicher Intelligenz und Datenschutz her, geht auf aktuelle Herausforderungen ein, mit denen wir als Unternehmen konfrontiert sind, und bietet Lösungsvorschläge, wie wir sie bewältigen können.

IP Unveiled: A Journey Through our Information Society