Herr Schroeder, wie ist Innovation bei V-ZUG organisiert?
Innovation ist etwas, das wir bei V-ZUG ganzheitlich treiben. Wir sind für innovative Produkte bekannt und legen dabei grossen Wert auf Benutzerfreundlichkeit, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Leistung. Innovation ist aber nicht nur eine technische Neuerung, sondern eine Veränderung, die der Kunde wahrnimmt. So betreiben wir Innovation in der Entwicklung genauso wie im Marke-ting und natürlich im Bereich der digitalen Transformation. Wichtig für Innovation ist eine proaktive Verhaltensweise. Wir bei V-ZUG glauben daran, aus eigener Kraft etwas verändern zu können. Dabei gilt es, Neues auszuprobieren und keine Angst davor zu haben, dass etwas einmal auch nicht funktioniert. Innovation ist kein Projekt, das man mit Zeitplan und Budget steuern kann. Für uns als Unternehmen mit 110-jähriger Tradition sind Impulse von aussen essenziell. Hier hilft uns einerseits die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden, um die richtigen Programme und Funktionen zu entwickeln. Andererseits treiben uns auch immer wieder externe Spezialisten wie ti&m dazu an, den Blick weiter zu öffnen und neue Technologien in die Küche einziehen zu lassen.
Das Prinzip eines Geschirrspülers, eines Backofens oder eines Kochherds ist doch seit langer Zeit das gleiche. Wie schafft man es, im Bereich der Küchenhardware innovativ zu bleiben?
Es stimmt, dass die Grundprinzipien der meisten Haushaltsgeräte über die letzten Jahrzehnte gleichgeblieben sind. Gleichzeitig ist aber beispielsweise die Energieeffizienz um Faktoren gestiegen. Und auch die Möglichkeiten, die moderne Haushaltsgeräte bieten, sind ungleich grösser geworden. Heute verfügen wir über automatische Garprogramme im Backofen und Steamer, Textilien kommen dampfgeglättet aus der Waschmaschine und dank digitaler Helfer können Geräte einfacher und intuitiver bedient werden. Die entwickelten Technologien sind aber nur dann innovativ, wenn sie echte Kundenbedürfnisse erfüllen. Deshalb entwickeln wir bei V-ZUG Geräte, die für die Menschen wirklich nützlich sind und die alltäglichen Arbeiten in ihren Haushalten erleichtern. Dafür müssen wir verstehen, was die Trends sind. Mit digitalen Technologien können wir dabei vieles anbieten: von der einfachen Push-Nachricht, die über das Ende des Waschprogramms informiert bis hin zur Kontrolle über den Energieverbrauch des Ofens ist heute schon vieles möglich.
«Inspiration für innovative Ideen geben uns vor allem unsere Kundinnen und Kunden, und weniger die Konkurrenz.»– Wolfgang Schroeder
Können Sie etwas zur Innovationsdynamik in der Branche sagen? Wer oder was stösst Innovationsimpulse an?
Die Innovationsdynamik der gesamten Haushaltgerätebranche ist eher langsam. Das liegt unter anderem daran, dass solche Geräte zehn bis zwanzig Jahre halten und Kunden entsprechend selten Ersatz beschaffen. Allerdings ist in den letzten Jahren mit digitalen Technologien eine deutliche Beschleunigung entstanden. Die Software lässt sich heute schon in vielen Haushaltsgeräten «over-the-air», das heisst über eine drahtlose Verbindung, aktualisieren. So bieten wir beispielsweise seit der Markteinführung unserer V-ZUG-Excellence-Line im Frühling 2021 jedes Jahr ein kostenfreies Funktionsupdate, das alle Kundinnen und Kunden einfach via App einspielen können. Hier wird sich in den kommenden Jahren mit Sicherheit noch viel tun, denn die Potenziale für digitale Erweiterungen der Geräte sind nach wie vor hoch. Wir lassen uns da wenig von der Konkurrenz leiten, sondern stützen uns wie gesagt stark auf die Stimmen unserer Kundinnen und Kunden.
Welche Weiterentwicklungen im IoT-Bereich sind bei V-ZUG geplant? Und wohin geht die Reise allgemein?
Bereits heute ist der Grossteil unseres Portfolios IoT-ready, was bedeutet, dass unsere Produkte mit dem Internet verbunden werden können. In Zukunft wollen wir den Kundinnen und Kunden damit noch mehr Individualisierung bieten. So können Nutzerinnen und Nutzer das Potenzial unserer Geräte noch mehr ausschöpfen oder via Software-Upgrade zusätzliche Programme erwerben, um in den Genuss von spezialisierten Vorzügen zu kommen. Klar ist, dass Haushaltsgeräte künftig immer mehr Software beinhalten werden, was ganz neue Potenziale eröffnet.