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In der Schweizer Armee stehen die Menschen im Zentrum. Gerade im Kommando Cyber ist dies deutlich spürbar, denn schlussenlich geht es nicht um Technologien, sondern um Menschen, die diese Technologien im Cyberraum nutzen.

Wie andere Bereiche der Armee besteht auch das Kommando Cyber aus Berufspersonal und aus Angehörigen der Miliz. Milizangehörige des Cyber Bataillon 42 erfüllen für und mit der Berufsorganisation Kommando Cyber Aufträge im Cyberraum. Im Cyber Bataillon 42 zeigen sich die Vorteile des Milizsystems: Bürgerinnen und Bürger bereichern das Kommando Cyber laufend mit aktuellem Wissen und Erfahrungen aus ihren beruflichen oder privaten Tätigkeiten. Ein Blick auf die anderen Streitkräfte Europas macht deutlich, warum gerade im Bereich Cyber das Milizsystem eine gute Ergänzung sein kann. Andere Armeen, die mehrheitlich über Berufssoldatinnen und -soldaten verfügen, haben oft grosse Schwierigkeiten, das notwendige Personal zu bekommen und zu behalten, denn Streitkräfte stehen in direkter Konkurrenz zur Wirtschaft.

                

Cyberausbildung als Win-win-win-Situation

Was beinhaltet die Cyberausbildung der Armee, und was macht sie so einzigartig? Sie ist eine Win-win-win- Situation. Sie nützt der Schweizer Armee, weil Bürgerinnen und Bürger ihr Wissen in den jährlichen Wiederholungskursen (WK) in die Armee zurückbringen. Sie nützt den Dienstleistenden, weil sie während ihrer Dienstzeit Aufgaben erfüllen, die ihnen für den weiteren Verlauf ihrer beruflichen oder akademischen Laufbahn einen Vorteil verschaffen. Und sie nützt der Wirtschaft, weil die jungen Talente während ihrer Dienstzeit in der Armee ausgebildet werden und die erworbenen Fähigkeiten später in der Wirtschaft einsetzen. Die Cyberausbildung der Armee sorgt also nicht nur dafür, dass die Armee ihren Auftrag im Cyberraum erfüllen kann, sondern sie hilft auch den Dienstleistenden, der Wirtschaft und der Gesellschaft.

                

Die vordienstliche Cyberausbildung «SPARC»

2023 startete die vordienstliche Cyberausbildung «SPARC». Am Programm teilnehmen können Jugendliche ab 16 Jahren und mit Schweizer Staatsbürgerschaft. Die Teilnahme ist kostenlos und auch ohne IT- und Cyberkenntnisse möglich. Der Lerninhalt ist modular und digital auf einer Lernplattform verfügbar und wird durch Communityanlässe ergänzt. Der Lernumfang der unterschiedlichen Module liegt zwischen 200 – 300 Stunden. Das Ziel von SPARC ist, Wissen zu vermitteln und Talente für den Cyber-Lehrgang der Armee zu identifizieren und zu gewinnen. 

                

Der Cyber-Lehrgang der Armee

Pro Lehrgang werden rund 20 – 25 Angehörige der Armee ausgebildet. Um die richtigen Personen auszuwählen, die diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche Ausbildung durchlaufen, müssen die jungen Talente zu Beginn der Rekrutenschule eine anspruchsvolle zweiteilige Selektion bestehen.

Was es braucht, um den Selektionsprozess zu bestehen? Diese Frage hören wir häufig. Die Antwort ist erstaunlich einfach: Eine Leidenschaft fürs Thema Cyber. Dass technische Vorkenntnisse mitzubringen sind, erklärt sich von selbst. Diese können sich Interessierte bspw. durch das SPARC-Programm aneignen. Technische Fertigkeiten sind aber nicht alles. Im Lehrgang zählen auch Social Skills, denn Cyber ist ein Teamsport. Als Organisation ist man nur erfolgreich, wenn die richtigen Teammitglieder gemeinsam und effizient die richtigen Entscheidungen treffen und unter hohem Druck zielführend zusammenarbeiten können.

Der Cyber-Lehrgang der Armee dauert 40 Wochen und startet jeweils zweimal pro Jahr. Die Ausbildungsinhalte richten sich nach den Bedürfnissen der Armee und sind mit denen der Wirtschaft vergleichbar. Ergänzt wird die Cyberausbildung durch die Leadership-Ausbildung im Rahmen der Unteroffiziersschule. Die Teilnehmenden verpflichten sich also, die Weiterbildung zum Unteroffizier zu absolvieren. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten damit eine längere fachtechnische Ausbildung mit einer längeren Dienstpflicht als dies bei einem Soldaten oder einer Soldatin der Fall ist.

                

Der praktische Dienst

Ob SPARC oder der eigentliche Cyber-Lehrgang: Die Cyberausbildung der Armee ist sehr praxisorientiert. Während ihres praktischen Diensts werden die Teilnehmenden zwölf Wochen durch die Mitarbeitenden des Kommando Cyber ausgebildet. Die enge Zusammenarbeit bereits während der Ausbildung ist wichtig, da das Berufspersonal in den Wiederholungskursen die Angehörigen der Cybermiliz bei sich im Daily Business einsetzt. Es gibt auch die Möglichkeit, den zwölfwöchigen praktischen Dienst ausserhalb der Armee, bspw. bei der Swisscom oder bei einer kantonalen Strafverfolgungsbehörde, zu absolvieren. Das Kommando Cyber arbeitet dabei mit Partnern des Sicherheitsverbundes Schweiz und mit Verantwortlichen von kritischen Infrastrukturen zusammen.

Beim Abschluss des Cyber-Lehrgangs der Armee haben die Teilnehmenden viel praktische Erfahrung gesammelt und ihr fachtechnisches Wissen erweitert; die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche oder akademische Laufbahn sind geschaffen. Der Abschluss des Cyber-Lehrgangs hat konkrete Vorteile für die Karriere: Er berechtigt zu einem verkürzten Zugang zur Berufsprüfung Cyber Security Specialist, und je nach Hochschule erhält der Absolvent oder die Absolventin zwischen 20 – 25 ECTS-Punkte bei einem Bachelorstudium Informatik oder Cyber Security.

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