Neben den forschungsgetriebenen Schweizer Institutionen entsteht in Arlesheim in der Nähe von Basel mit uptownBasel ein Ökosystem und Technologiezentrum für die Industrie 4.0. 2015 von Monique und Dr. Thomas Staehelin mit einem Investitionsvolumen von über 500 Millionen Franken gegründet, etabliert sich uptown- Basel als globales Zentrum für nachhaltige, hochmoderne Industrie. QuantumBasel, Teil von uptownBasel, ist ein Kompetenzzentrum für Quantencomputing und KI mit dem Ziel, diese Technologien zu demokratisieren und eine Brücke zwischen Forschung und Industrie zu bauen. Neben diversen Quanten-Cloud-Zugängen nimmt QuantumBasel Ende 2024 den ersten kommerziell nutzbaren physischen Quantenrechner der Schweiz – ein IonQ-System – in Betrieb. Die starke internationale Vernetzung, die Neutralität und die moderne Forschungsinfrastruktur machen die Schweiz zu einem attraktiven Standort und fördern den Innovationsgeist in der Quantentechnologie. Grenzüberschreitende Innovationen, Kooperationen und Partnerschaften führen zu Fortschritten in Quantencomputing, -kommunikation und -sensoren – Technologien, die auch für den Finanzsektor relevant sind.
Herausforderungen im Bereich geistiges Eigentum und Datenschutz
Für die Schweiz ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Schutz des geistigen Eigentums und dem Interesse an kollaborativer Innovation zur Förderung der Forschung entscheidend. Der zunehmende Wettbewerb im Bereich des Quantencomputings und geopolitische Veränderungen können zu Konflikten im Bereich des geistigen Eigentums führen. Während die wirtschaftlichen Interessen der Schweiz und ihre Standortattraktivität gewahrt werden müssen, gewinnen auch ethische Fragen im Zusammenhang mit Datensicherheit, Schutz der Privatsphäre und nationaler Sicherheit an Bedeutung. Mögliche Bedrohungen von heute genutzten Verschlüsselungsstandards durch Quantencomputer müssen bekannt gemacht und die neuen, quantensicheren Standards industrieübergreifend implementiert werden.
Talentrekrutierung und Chancen für das Schweizer Quanten-Ökosystem
Trotz der hohen Qualität der Schweizer Universitäten mangelt es aktuell an qualifizierten Fachkräften für Quantencomputing. Sie sind die Grundlage zur Förderung des Wachstums und der Nachhaltigkeit des Schweizer Quanten-Ökosystems. Die Chance, in einem aufstrebenden Bereich wie der Quantentechnologie führend zu sein, kann internationale Spitzenkräfte in die Schweiz locken. Dazu tragen die internationale Strahlkraft von Forschungsinstitutionen wie der ETH Zürich, EPFL, Universität Genf und Universität Basel sowie Industrie- und Technologieunternehmen wie IBM, ID Quantique, IonQ und QuantumBasel bei. Ein verstärkter Zustrom hochqualifizierter Talente stärkt nicht nur die Quantenforschung, sondern auch den Innovations- und Technologiestandort Schweiz. Besonders für den Finanzsektor ist eine gezielte Talentförderung entscheidend, um die digitale Transformation voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile langfristig zu sichern.
Investitionen und strategische Partnerschaften
Mehr als ein Dutzend von QuantumBasel durchgeführte Projekte im Umfeld von Quantencomputing und KI zeigen das enorme Potenzial für führende Schweizer Branchen wie der Pharmaindustrie oder dem Finanzsektor. Von QuantumBasel initiierte Innovationen deuten darauf hin, dass Quantenalgorithmen in Zukunft dazu beitragen könnten, Krebsmutationen für die Präzisionsmedizin schneller und skalierbarer zu erkennen. Ebenso könnten Quantenalgorithmen in der NMR-Spektroskopie Vorhersagen mit einer Genauigkeit erzielen, die die Möglichkeiten klassischer Simulationen übertrifft. Private Institutionen wie QuantumBasel sind in der Lage, die Bedürfnisse des Marktes zu erkennen und rasch darauf zu reagieren. Universitäten und öffentliche Institutionen wiederum ermöglichen langfristige Grundlagenforschung.
Fazit und Ausblick
In den USA, China und der EU fördert der Staat Innovationen wie die Quantentechnologie mit viel Geld. Damit die Schweiz im globalen Wettlauf mithalten kann, braucht es höhere Investitionen und strategische Partnerschaften. Ihre Neutralität und Innovationsfreundlichkeit bieten optimale Bedingungen für ein offenes Quanten-Ökosystem. Die Kombination aus Spitzenforschung an Hochschulen, privaten Initiativen wie QuantumBasel und einer klaren Vision für die Zukunft macht die Schweiz zu einem attraktiven Standort für Zukunftstechnologien und die Industrie 4.0. Das oben erwähnte QC2 ist ein Beispiel eines Schulterschlusses, der «Labor mit der Industrie» verbindet, Talente ausbildet und so den Innovationsstandort Schweiz stärkt. Die einmalige Chance, sowohl in der praktischen Anwendung als auch in der internationalen Zusammenarbeit eine Führungsrolle zu übernehmen, gilt es für die Schweiz zu nutzen.
QuantumBasel
QuantumBasel ist ein Schweizer Kompetenzzentrum für Quantencomputing und KI.
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