Du hast im Januar 2005 bei ti&m angefangen – einen Monat bevor Youtube gegründet wurde. Warum hattest du dich damals entschlossen, nur ein paar Jahre nach der Dotcom-Blase bei einem Software-Start-up anzufangen?
Ich war überzeugt, dass IT allen ‹Blasen› zum Trotz eine wichtige Rolle in der Gesellschaft und der Wirtschaft spielen wird. Das Software-Start-up von damals stand von Anfang an für Professionalität, Innovation, Initiative und Verlässlichkeit, und die meisten von uns haben sich bereits von früher gekannt.
Was war dein erster Computer? Und welchen hast du jetzt?
Mein erster war ein x486-Desktop-Rechner, welcher – zusammen mit Monitor, Drucker und piepsendem Modem – doch ziemlich viel Platz beansprucht hat und etwas zu laut war. Heute ist es ein dünnes Notebook mit i7 CPU – optisch elegant und leistungsstark.
Du hast dich einen grossen Teil deines Lebens mit Technologie befasst. Was fasziniert dich noch heute daran? Fasziniert sie dich mehr als früher?
Technologie finde ich weiterhin spannend. Insbesondere der unaufhaltsame Fortschritt in der Kommunikationstechnologie, Integrationstools und -frameworks sowie Werkzeuge für Zusammenarbeit finde ich sehr interessant.
Welcher Aspekt der Technologie fasziniert dich am meisten?
Die Kommunikation und die Zusammenarbeit. Insbesondere in den Lockdowns von 2020 und 2021 haben gerade diese Aspekte dazu beigetragen, dass viele Menschen weiterhin in Kontakt geblieben sind, Ausbildung und mehrere Industriezweige weiterhin funktionierten.
Was war der grösste Tech-Hype?
Das Wort ‹Hype› ist für mich gewissermassen negativ konnotiert. Werbemässig waren sie alle ‹das Grösste und das Wichtigste›, ein ‹Must-Have› oder ein ‹Must-Do›: SOA, BPE/BPM, ESB, ETL, Java, .NET, Docker, Kotlin, Cloud, SPA… Die Liste kann man beliebig fortsetzen. Doch inhaltlich waren sie wichtige Elemente der Entwicklung und Etablierung von Technologien und Techniken in der heutigen IT.
Welche Innovation/Technologie hätte deiner Meinung nach erfolgreicher sein müssen?
Autonomes Fahren müsste angesichts der Entwicklung in der Sensortechnik und in der KI deutlich fortgeschrittener und mehr in unserem Alltag angekommen sein.
Was, dachtest du, wird ‹the next big thing› in der Technologie? Und was war im Nachhinein betrachtet der grösste Technologiesprung?
Ich denke, dass die Etablierung von XML-basierten Standards – in der IT-Zeitrechnung eine Ewigkeit her – und REST sowie Micro-Service-Architekturen neue Horizonte in der Entwicklung und Integration von IT-Systemen eröffnet haben. Ausserdem wäre sicherlich die Virtualisierung zu nennen.
Gibt es Entwicklungen im Tech-Bereich, die dich beunruhigen? Was würdest du in der IT ändern, wenn du könntest?
In letzter Zeit mehren sich Medienberichte über Hackereingriffe, Computerviren, elektronische Industriespionage sowie gezielte Verbreitung unwahrer Informationen übers Netz. Obschon auf technischer Grundlage beruhend, sind es jedoch böswillige menschliche Handlungen, die aber ein negatives Licht auf die IT werfen.